[Performance]
Daniela Georgieva
gestures in space
Mit der Performance »gestures in space« lotet die Künstlerin Daniela Georgieva aus Düsseldorf den historischen Montgelas-Saal im Bayerischen Hof körperlich und tänzerisch aus. Sie kettet Geste um Geste aneinander, um diese zu skulpturalen Bewegungen und Körpern werden zu lassen. Dabei liegt ihre Konzentration auf je einem Körperteil und dessen Erforschung im Kontext von Körper, Bewegung und Raum. Sie entwirft, strukturiert oder verwirft Bewegungs- und Körpermuster und konzipiert diese radikal um.
Ihre künstlerische Handschrift als Choreographin ist besonders durch die Verschmelzung von zeitgenössischem Tanz, visueller Kunst und elektronischer Musik geprägt. Eine wichtige Referenz ist die Praxis des Judson Dance Theaters, dem in den 1960er-Jahren in New York gegründeten Zusammenschluss von Künstler:innen verschiedener Gattungen: Alltägliche Bewegungen und Gesten, Spielstrukturen, einfache Aufgaben und soziale Interventionen wurden in die Performances integriert und der Tanz damit revolutioniert.
In enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen aus Bühnenbild, Kostüm und Musik entstehen Georgievas dichte Choreographien als interdisziplinäre Gesamtkompositionen und multisensorische Arbeiten für ein vielfältiges Publikum – im White Cube des Museums, in der Black Box im Theater, im öffentlichen Raum oder einer Festivalsituation wie zur diesjährigen Ausgabe von Various Others.
Daniela Georgieva (*1979) stammt aus Bulgarien und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Als interdisziplinäre Künstlerin, die ursprünglich aus der bildenden Kunst kommt und als Soundkünstlerin Pony selbst elektronische Musik produziert hat, konzentriert sie sich seit 2016 ausschließlich auf Tanz und Performancekunst. In ihrer künstlerischen Arbeit thematisiert sie vielfältige Beziehungsebenen, die in der Körperlichkeit und im Tanz zum Ausdruck kommen und verleiht den komplexen Verbindungen zwischen Menschen eine sichtbare Form. Dabei hinterfragt und dekonstruiert sie gesellschaftliche Normen und Machtstrukturen, insbesondere in Bezug auf Körperbilder, Alter, Geschlechterrollen und queere Identitäten und lässt Raum für die Vielfalt tänzerischer Körper und genderneutrale Ausdrucksformen entstehen.
Zuletzt waren ihre künstlerischen Produktionen in der Kunsthalle Düsseldorf, dem tanzhaus nrw, im brut Wien, im Rahmen des düsseldorf festivals und auch überregional als Kunst im öffentlichen Raum zu sehen. Außerdem unterrichtet Georgieva an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf am Fachbereich Design im Kontext Raum.
Eingeladen von Friederike Schuler